Die hermetischen Gesetze, die auf Hermes Trismegistos zurückgehen, beschreiben folgende Prinzipien:

  • Das Prinzip der Geistigkeit: Das All ist Geist; das Universum ist geistig.
  • Das Prinzip der Analogie (Entsprechung): Wie oben, so unten; wie unten, so oben. Die Verhältnisse im Kosmos entsprechen demnach denen im Mikrokosmos (Individuum) – die irdischen Verhältnisse spiegeln sich auch im Menschen und umgekehrt. Veränderungen im mikrokosmischen Bereich wirkten sich demnach auf die Gesamtheit aus, kosmische Verhältnisse könnten zur Deutung individueller Gegebenheiten herangezogen werden (z.B. in der Astrologie durch Deutung des Sternenhimmels, der analog auf die Wesenheit Mensch und irdische Ereignisse übertragen wird).
  • Das Prinzip der Schwingung: Nichts ruht; alles bewegt sich; alles schwingt.
  • Das Prinzip der Polarität: Alles ist zweifach, alles ist Pole; alles hat seine zwei Gegensätze; Gleich und Ungleich ist dasselbe. Gegensätze sind ihrer Natur nach identisch, nur im Grad verschieden; Extreme begegnen einander; alle Wahrheiten sind nur Halb-Wahrheiten; alle Paradoxa können in Übereinstimmung gebracht werden.
  • Das Prinzip des Rhythmus: Alles fließt; aus und ein; alles hat seine Gezeiten; alles hebt sich und fällt, der Schwung des Pendels äußert sich in allem; der Ausschlag des Pendels nach rechts ist das Maß für den Ausschlag nach links; Rhythmus gleicht aus.
  • Das Prinzip von Ursache und Wirkung (Kausalität): Jede Ursache hat ihre Wirkung; jede Wirkung hat ihre Ursache; alles geschieht gesetzmäßig; Zufall ist nur ein Name für ein unerkanntes Gesetz, es gibt viele Pläne von Ursachen, aber nichts entgeht dem Gesetz.
  • Das Prinzip des Geschlechts: Geschlecht ist in allem; alles hat sein männliches und sein weibliches Prinzip in sich; Geschlecht offenbart sich auf allen Plänen.

Das Kybalion

Tabula SmaragdinaTabula Smaragdina 

Wahrhaftig ohne Lügen gewiß, und auf
das Allerwahrhaftigste, dies, so Unten,
ist gleich dem Obern, und dies,
so Oben, ist gleich dem Untern,
damit man kann erlangen und verrichten
Wunderdinge eines einigen Dinges.

Und gleich wie alle Dinge von einem Dinge-alleine geschaffen,
durch den Willen und Gebot eines Einigen, der es bedacht: also entstehen  auch alle Dinge nunmehro aus diesem einzigen Dinge, durch Ordnung der Natur.

Sein Vater ist die Sonne, und seine Mutter der Mond;
Die Luft trägt es gleich als in ihrer Gebährmutter;
Seine Ernährerin oder Säugamme ist die Erde.

Dies Ding ist der Ursprung aller Vollkommenheiten so in der Welt sind.

Seine Kraft ist am vollkommensten wenn es wieder in Erde verwandelt ist.

Scheide alsdann die Erde vom Feuer, und das Subtile oder Dünne vom
Dicken oder Groben, fein lieblich mit grossen Verstand und Bescheidenheit.

Es steigt von der Erde gen Himmel und  von dannen
wiederum zur Erde, und nimmt an sich die Kraft des Obern und Untern.

Also wirst du haben die Herrlichkeit der ganzen Welt.

Derhalben weiche von dir aller Unverstand und Unvermögenheit.

Dies ist von aller Stärke die stärkste Stärke: denn es kann überwinden
alle subtile Dinge, und kann durchdringen
ein jedes hart oder vest Ding.

Also ist die Welt geschaffen, dahero enstehen seltsame Vereinigungen
und werden mancherley Wunder gewirket,
welcher Weg dieselbige zu wirken dieser ist.

Derhalben bin ich genannt worden: Hermes Trismegistos,
habe drey Theile der Weisheit der ganzen Welt.
Dies sey gesagt von dem Meisterstück der chymischen Kunst.

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