Die Gegenwart kann man nicht in Zeit messen. Um die Gegenwart zu verstehen, muss gerade das so gefestigte „Naturgesetz“ Zeit fallen gelassen werden.

Ich gehe davon aus, dass Alles was existiert jetzt existiert und dass ich die Ereignisse aufgrund meiner Auswahl (die mehr oder minder bewusst ist) abschreite, da ich die ganze Komplexität von Allem nicht jetzt erfassen kann. Dieses Abschreiten erzeugt Zeit und Raum. Vergangenheit und Zukunft existieren deshalb in meiner Erinnerung, aber es sind keine Absoluten – es ist keine Wahrheit – sondern eine empfundene Wirklichkeit. Da mein Bewusstsein (noch) nicht ausgedehnt genug ist, um Alles im Jetzt, in der Gegenwart, zu erkennen, muss ich mir im Laufe der Ereignisse, der Zeit, einen Überblick bilden. Leider gelingt auch das nicht immer!

Die Gegenwart kann „ewig“ dauern oder sie schrumpft auf einen Augenblick zusammen – je nachdem wie mir das aktuelle Ereignis gefällt. Oder, wie Zahrah Leander, gesungen hat: ….dann werden Stunden zu Sekunden…. (Ich glaube, es handelte sich um Verliebtheit).


Zeitslots  – ein Begriff aus der Informatik – entsprechen sozusagen den Erfahrungen der psychologischen Zeit und in dieser inneren „Zeit“ sind die Wahrnehmungen verändert – beschleunigt oder verlangsamt. Diese psychologische Zeit hat nichts mit der chronologischen Zeit zu tun und deshalb erscheinen die Ereignisse, die in dieser inneren Zeit erfahren werden, wie Zeitlöcher in der chronologischen Zeit. Die innere Zeit ist sozusagen die Zeitlosigkeit. In gewisser Weise kann man die Träume – den Schlaf überhaupt – zu den Zeitslots rechnen.

Am Leichtesten sind Zeitslots beim Autofahren zu erreichen. Der automatisierte Vorgang des Fahrens erleichtert den Eintritt in die inneren Sinne und so kommt es häufig vor (bei mir zumindest), dass ich mich plötzlich schon kurz vor der Autobahnausfahrt finde und die zurückgelegte Strecke nicht bemerkt habe. Ich war in dieser Zeit ganz bei mir selbst.

In gewisser Weise sind die sogenannten Zeitslots die Gegenwart. 

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