Hochmut kommt vor dem Fall

Es erfordert hohen, starken Mut, um in diesem Leben zu tieferen Einsichten über die Wirklichkeit zu gelangen, denn dabei ist die eigene Beschränktheit zu überwinden, nicht leicht, da diese geistige Enge  durch die materielle, äußere Welt pausenlos gespiegelt. Also muß ich „hinter den Spiegel“ schauen, was einige Überwindung kostet und nur sehr mutig bewältigt werden kann. Wenn der Volksmund also Hochmut als etwas Schädliches betrachtet,  denn er führt zum Fall, dann kann keineswegs ein fatalistisches Verharren in altbekannten, unbefriedigenden Zuständen gemeint sein, denn so dumm ist das gesammelte Volksbewusstsein nicht.

Ich denke eher, dass es sich auf den Intellekt bezieht, der sich ja seit geraumer Zeit die Herrschaft angeeignet hat und annimmt,  ohne die anderen Fähigkeiten, wie Emotionen, Intuitionen und Inspirationen auskommen zu können. Die so ihrer Grundlangen entbeinte intellektuelle Vorgehensweise muß „zum Fall“ führen,  da der Intellekt zwar unterscheiden, nicht aber erschaffen kann.  Die Hybris des Intellekts führt immer zum Verfall, weil der Intellekt nur in einer materiellen Welt agiert – agieren kann und zudem weit öfter noch, nur reagiert auf vorhandene „Fakten“. Was man aber wirklich braucht, ist Aktion aus dem Innern! Da wäre der „hohe Mut“…

Die subjektive spirituelle Welt des Menschen zu ignorieren, führt zum Fall – zum Verfall.

 

Translate »