Huna Totem…oder einen Traum ins Dasein bringen 

Nach den Vorstellungen der Schamanen ist das, was wir in unserer Realität erleben, nur eine Spiegelung unserer Innenwelt, unserer Traumwelt sozusagen. Demzufolge können wir unsere Realität ändern, wenn wir unseren Traum in unserer inneren Wirklichkeit verändern. Eine Möglichkeit, um einen neuen Traum (Vision) zu erschaffen, ist  Haipule.

Haipule orientiert sich an Affirmationen, Imaginationen und Aktionen. Gibt man diesen drei Dingen noch genügend Energie, wird sich unser Traum in der Wirklichkeit manifestieren.

  • Hai bedeuet – Verlangen oder Bedürfnis,  ein Opfer darbringen, erklären und verfolgen.
  • Pule heißt  –  Gebet, Segen, Zauberspruch

Oder man gliedert Haipule in seine Silben auf, die im einzelnen bedeuten:

  • Ha – Energie verleihen durch tiefes Atmen und Erinnern,
  • i  –   bestätigen, was du willst,
  • pu – sich vorstellen, was man will,
  • le –  eine Tat vollbringen.

Man unterscheidet das kurze und das lange Haipule, wobei man das kurze über den ganzen Tag verteilt, immer mal wieder durchführen kann und das lange eher einer meditativen Übung gleichkommt.

Der Ablauf einer kurzen Haipule ist folgender:

  •  Ha – Wichtig ist, dass man sich sehr oft an den Traum erinnert, ihn mit positiven Emotionen verbindet und dabei tief  durchatmet
  •  I – Über den Traum sprechen/denken, mit positiven Worten, Gedanken und Affirmationen.
  •  Pu – Immer wieder vorstellen, wie sich der Traum in der Wirklichkeit anfühlt, welche Veränderungen er mit sich bringt, welche Freuden und Vorzüge… so als sei er bereits Realität.
  •  Le  – Etwas aktiv tun, das den Traum verstärkt. Das kann eine symbolische Handlung sein, z.B. ein Bild berühren, das den Traum symbolisiert oder eine spezielle Geste – aber man kann auch Pläne entwerfen und Vorbereitungen  treffen, die unmittelbar mit dem Traum in Verbindung stehen.

Generell sollten negative Worte oder Bilder von außen sofort in ihr Gegenteil umgewandelt werden, damit der neue Traum genug Energie hat und am Leben erhalten werden kann. Das positive Gegenteil kann man gedanklich aussprechen oder laut hörbar, wie es eben die Situation grade erfordert.

Viele Schamanen reagieren auf Zweifel mit „PESA“, was soviel bedeutet wie – Perfekt entfaltet sich alles! Wichtig ist auch, bewusst eine positive Haltung einzunehmen. Achten sie darauf wenn sich Gefühle der Angst , Wut oder Niedergeschlagenheit bemerkbar machen. Verändert man die Haltung, werden sich automatisch auch die Empfindungen wandeln.

Haipule wird außerdem angewendet wenn man die „spirituelle Integration“ erreichen möchte. Im Huna ist die spirituelle Integration die Erfüllung des höchsten Sinns im Leben.

Gemeint ist die bewusste Vereinigung der drei Aspekte des menschlichen Wesens:

  • des Bewusstseins – Lono
  • des Unterbewusstseins – Ku
  • und des Überbewusstseins – Aumakua.

Sind diese Aspekte vereint, so spricht man in der Kahuna-Psychologie von „Kanaloa“, einer idealen Person, vollständig bewusst, liebevoll, kraftvoll und in der spirituellen wie in der materiellen Welt zu Hause.

Wie oben bereits erwähnt, wird sich alles das auf was man sich konzentriert auf die nächstmögliche Art und Weise verwirklichen. Die Schwingungen der Gedanken werden Kräfte in Gang setzen, die erschaffen, was vorher nicht da war. Zweifelnde Gedanken können diesem Prozess allerdings im Wege stehen. Im Zustand des Haipule ist man direkt verbunden mit dem Denken/Vorstellen/Fühlen im gegenwärtigen Moment. Das ist der Inhalt der spirituellen Integration.

Die Vorbereitung für Haipule. Diese wird repräsentiert durch die vier hawaiianischen Worte Ike, Kala, Makia und Manawa.

  • Ike ist Gewahrsein: soll daran erinnern, dass man drei Wesensbestandteile hat, die zusammengehören. Das ist das Wichtigste bei dieser Vorbereitung.
  • Kala ist u.a. Vergebung, frei sein: dazu gehören die Entspannung der Muskeln, die Beruhigung der Emotionen und das Freimachen von Schuld und Vorurteilen (z.B. die Redewendung „eigentlich sollte“ völlig aus dem Vokabular streichen oder sich für alles loben, was man in Situationen, deretwegen man sich schuldig fühlt, richtig gemacht hat und alle guten Eigenschaften der Menschen hervorheben, gegen die Vorurteile bestehen).
  • Makia ist Konzentration: Entscheidung treffen, das eigentliche Ziel im Leben betreffend. Damit ist kein konkretes „Ziel“ gemeint, sondern ein höherer Zweck, etwas, das dem Leben einen Sinn gibt. (z.B. Zweck: Reichtum – Ziele: Wissen und Fähigkeiten erwerben,…) (z.B. Zweck: Erleuchtung – Ziele: Befreiung des Denkens von einschränkenden Überzeugungen, Meisterung verschiedener Formen von Meditation….)
  • Manawa ist „Machtzeit“: jetzt ist die Machtzeit, d.h. Gedanken, Gefühle und Sinneswahrnehmungen im gegenwärtigen Augenblick wahrnehmen. Vergangenheit und Zukunft auf sich beruhen lassen und im Hier und Jetzt sein, ohne Interpretation oder Analyse.

Hilfreich sind folgende Huna-Aphorismen, die man sagen kann, während man sich an die entsprechenden Handlungen erinnert:

  • Friede (Maluhia). z.B. dichter Wald, blühende Wiese, Sonnenauf- oder untergang, Versöhnung, etc
  • Liebe (Aloha). z.B. Kinder, die glücklich miteinander spielen, jemanden vorstellen, der einen wirklich liebt, Umarmungen, an Menschen denken, die große Dinge für andere tun ohne an eine Belohnung zu denken,  Fürsorge…
  • Kraft (Mana). z.B. göttliche Kraft in der Natur, Sonne und Gestirne, Flüsse, Wasserfälle, Energie des Feuers, der Erde, der Luft und des Wassers….
  • Erfolg (Pono). z.B. Erfüllung wichtiger Aufgaben, Vollkommenheit jeglicher Art (spirituell als auch materiell)…

Die Meditation wird beendet, indem man sich bildhaft oder gefühlsmäßig Dankbarkeit für sein Höheres Selbst oder Gott vorstellt und einen Segen für alle anderen Menschen ausspricht.

Natürlich kann man viele Probleme im Leben lösen, indem man ausschließlich mit einem der drei Wesensbestandteile arbeitet aber in jedem Fall wird man „unvollständig“ bleiben – man wird sich nicht vollständig fühlen -, bis nicht alle drei Wesensbestandteile vereint sind: frei anerkannt, respektiert und miteinander versöhnt.

 Ω PESA! Perfekt entfaltet sich alles!

 

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