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Jeder will alt werden, aber nicht alt sein und trotzdem ist es geradezu ein Volkssport, jedem Menschen sein Alter wie ein Stigma anzuhängen. Keine Fernsehsendung, kein Pressebericht und keine beliebige Unterhaltung, ohne dass das Alter der Teilnehmer erwähnt würde. Dabei geht es nicht um Interesse an dem Anderen, sondern nur um Katalogisierung – Einordnung in bestehenden Schubladen. Statistik halt!

Diese Einordnung, die ganz automatisch vor sich geht, bedeutet auch, dass man sich „altersgemäß“ zu verhalten hat und das wiederum ist ein wichtiger Faktor, um dann auch tatsächlich festgefahren zu sein,  und das ist es, was man wirklich unter „alt“ versteht.

Abraham hat dazu einen witzigen Dialog erzählt, wie man die zwanghafte Frage nach dem Alter beantworten könnte:

Frage:  Wie alt bist du?

Abraham: Ich bin alterslos.

F: …nun, was ich meine ist, wie lange bis du schon hier auf der Erde?

A: …schon immer.

F: …Nein, ich meine, wie viele Jahre lebst du schon physisch?

A: …Ich bin alterslos.

F: …Nein, du verstehst mich nicht. Ich meine, wann wurdest du geboren und wie viele Jahre lebst du auf dieser Welt?

A: …Ich habe keine Ahnung. Ich habe das nicht verfolgt. Warum ist es so wichtig für dich. Für mich ist es unbedeutend.

Denn, liebe Freunde, die Anderen sagen in Wirklichkeit…“Ich werde dich in meine Schublade tun und so einen Rahmen setzen, wie du dich in diesem Alter zu benehmen hast und wenn du mir nicht sagst, wie alt du bist, dann kann ich dich nicht einschubladen um mein verzerrtes Weltbild zu befriedigen.

 

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