Die „Kraft des Willens“ wird sozusagen dramatisch überschätzt. Der Wille unterliegt nämlich immer den Glaubenssätzen. Sind also bestehende Glaubenssätze unangenehm, wird der Wille eingesetzt, um sie zu überwinden – mit viel Mühe und Schweiß. Der Wille ist Kampf und kämpfen verstärkt nur das, was man nicht will, denn die ganze Aufmerksamkeit fließt in das zu Bekämpfende.
Der Wille ist gewissermaßen ein Teil des aktiven Glaubenssatzes, denn wenn man glaubt, kämpfen zu müssen oder einen „starken Willen“ anwenden zu müssen, dann wir angenommen, das das zu Überwindende objektiv vorhanden ist.
Die Magie ist, sich von den unerwünschten Glaubenssätzen abzuwenden, nicht sie durch einen „starken Willen“ zu bekämpfen. Der Kampf ist die altmodische Methode, Umorientierung, Umfokussierung ist sozusagen die Magie. (Nebenbei bemerkt, der unerwünschte Glaubenssatz wird am besten durch Akzeptanz neutralisiert.)
Der Trick ist also, sich auf das zu konzentrieren, was man will und nicht auf das, was man nicht will. Einfach, oder! (Nicht so einfach zu tun, denn die alten Gewohnheiten, die aktiven Glaubenssätze, sind sehr sehr zäh.) Das geht allerdings nur, wenn man zumindest annehmen kann, dass man die eigene Welt in jedem Augenblick selbst projiziert. Ohne dieses „Basiswissen“ wird es schwierig sein, sich umzuorientieren.